„Sprache ist der Schlüssel zur Welt“ (Wilhelm von Humboldt)
Gemäß diesem Motto hat in diesem Jahr die Jumelage Lyon einen Französisch-Kurs angeboten, an dem Jumeleure aus England, Spanien, Deutschland und Mexiko teilgenommen haben. Darunter war auch sechs Teilnehmer der Sektion Bonn.
Dabei wurde aber nicht nur Französisch gelernt, die Teilnehmer haben auch – zusammen mit französischen Jumeleuren – Lyon und Umgebung erkundet und dabei wie „Gott in Frankreich“ gelebt.
Montag 17. Oktober
Am Montag, unserem zweiten Tag in Lyon begann der Französischunterricht um 9 Uhr für Anfängerinnen mit Sylviane und für Fortgeschrittene mit Pierre-Yves.
Nach drei Stunden Unterricht ging es mit Straßenbahn und Metro zum zentralen Platz Belle Cour.
Das Mittagessen nahmen wir in der zentralen Kantine der PTT ein.
Gut gestärkt sahen wir auf einer fast zweistündigem Rundfahrt im Doppeldecker City Bus bei strahlendem Sonnenschein die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Lyons.
Nach dem Abendessen folgte ein Teil der Gruppe Thierry‘s Angebot, sich die Wandmalereien in der Nähe unserer Unterkunft anzusehen.
Dienstag 18. Oktober
Dieser Tag begann sowohl mit der Sonne als auch mit einem guten Französischkurs, der von Pierre-Yves geleitet wurde, der seinen Inhalt so vorbereitet hatte, dass er alle, unabhängig von ihrem Sprachniveau, einbeziehen konnte.
Die Teilnehmer kamen aus England, Deutschland, Spanien und sogar aus Mexiko!
Unser Mittagessen nahmen wir in der Altstadt von Lyon in einem Bouchon Lyonnais ein. Mehrere Mitglieder der Sektion Lyoner und Freunde von Madeleine, der Organisatorin des Kurses, gesellten sich zu uns. Wir konnten Quenelle, eines der traditionellen Lyoner Gerichte, probieren. Dieses Gericht wird aus einem Flussfisch, Mehl und Eiern hergestellt. Natürlich endete unsere Mahlzeit mit einem köstlichen Dessert.
Das Sahnehäubchen auf dem Kuchen war jedoch eine sonnige Bootsfahrt auf der Saône. Sie ermöglichte es uns, verschiedene Arten von Architektur zu bewundern, die vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichten. Wir konnten neue Gebäude wie “Le taille Crayon” (grün) bewundern, das auch Sitz des Fernsehsenders Euronews ist. Unser Schiff wendete am Musée des Confluences, einem Bauwerk mit asymmetrischer Architektur aus Glas und Metall.
So viele Dinge, an die wir uns am zweiten Tag unseres Aufenthalts erinnern können!
Mittwoch 19. Oktober
Hallo an die Jumeleure aus Lyon!
Der Kurs ruft, wir gehen hin, so wie wir es lieben, Seide zu berühren: Es ist ein Moment voller Zärtlichkeit.
Heute Nachmittag haben wir eine geführte Besichtigung unternommen, die eine Demonstration des Webens von Seide und Gold auf einem “Jacquard”-Webstuhl aus dem 19. Jahrhundert zeigte. Diese Stoffe waren für Modedesigner oder Möbel in Palästen und Schlössern bestimmt.
Die Geschichte der Seide beginnt jedoch erst 1536 mit einem Privileg von König Franz I.
Lyon wurde daraufhin zum einzigen zugelassenen Generallager für Seide im Königreich Frankreich. Die Weber siedelten sich im Viertel Croix Rousse an, das auf einem Hügel liegt, auf den wir mit einer Zahnradbahn hinaufgefahren sind. Eine Zählung aus dem Jahr 1788 ergab 5 832 Werkstätten und 14 777 Seidenwebstühle.
Unser Guide erklärte uns anschließend den Produktionszyklus der Seide mit der Zucht von Seidenraupen.
Vielen Dank an den städtischen Verein nach dem Gesetz von 1901 “Soierie vivante” und ein Augenzwinkern an seinen Laden, der Seide aus Lyon verkauft.
Maria Lisa & Fernando, ES
Donnerstag 20. Oktober
Wir nahmen von 9 Uhr bis 12 Uhr am Französischunterricht teil.
Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Bus zum Lumière-Museum. Der Vater Claude Antoine Lumière und vor allem sein Sohn Louis Lumière erfanden 1882 eine fotografische Platte. Sie hatten einen großen Erfolg mit dieser Platte und die ganze Familie begann, sie zu produzieren.
Dann bauten sie eine Fabrik und zwei schöne Ville.
Sie beschäftigten 900 Arbeiter.
1895 gründeten die Brüder Lumière das erste Kino in Paris. Sie zeigten elf Filme, die zwischen einer und zwei Minuten lang waren. In einem von ihnen, der sehr realistisch war, befürchteten die Zuschauer, dass der Zug aus der Leinwand springen würde, woraufhin sie wegliefen!
Margita, Georg und Françoise DE/FR
Freitag 21. Oktober
Am Freitagvormittag hatten wir unsere letzte Unterrichtsstunde im CISL mit Pierre-Yves und Sylviane. Die Gruppe von Sylviane führten einen kleinen Sketch zum Thema Restaurantbesuch in französischer Sprache auf und zeigte dabei ihre neu erworbenen Sprachkenntnisse.
Nach Abschluss des Unterrichtes fuhren wir gemeinsam zum Mittagessen in das Restaurant des Gebäudes der französischen Post und Orange in der Nähe des Place Bellecour. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde für Shopping, Museumsbesuche und individuellen Besichtigungen genutzt.
Das Highlight des Tages war das gemeinsame Abendessen mit unseren Freunden aus Lyon und Paris in der berühmten „Brasserie Georges“ gleich neben dem Bahnhof Perrache im 2. Arrondissement zwischen der Rhône und der Saône. Ein beeindruckendes Gebäude, das seit 1836 besteht und im Jugendstil errichtet wurde. Das Restaurant ist im Stil „Belle Epoche“ ausgestattet und bietet über 500 Sitzplätze. Ein Gourmet-Tempel mit Speisen und Weinen aus der Region, sowie selbst gebrautem Bier.
Uns wurde ein typisches Menu Lyonnais serviert. Nach dem „Amuse Geule“ gab es als Vorspeise „Salade des Lentilles Vert du Berry“, als Hauptgericht „Saucisson Pistaché avec Pommes de Terre Écrasées à la Fourchette“ und als Dessert „Feullantine au Chocolat“. Dazu einen roten Grand Cru aus dem bekannten Weinanbaugebiet „Chénas“ südlich von Lyon.
Der Vorsitzende der Eurojumelages Peter Backes bedankte sich im Rahmen einer Tischrede bei Madeleine Tissot und ihrem Team für die tolle Organisation unseres Aufenthaltes und bei den beiden Lehrkräften Sylviane und Pierre-Yves für den kurzweiligen Unterricht. Bei der Gelegenheit überreichten Peter Backes und einige Kursteilnehmer Geschenke an die Organisatorin Madeleine Tissot und die beiden Lehrkräfte.
Michel Morel, der Vorsitzende der französischen Jumelages, richtete anschließend noch einige Worte an die Runde und freute sich über die Teilnahme von drei europäischen Nationen an der Veranstaltung.
Als Teilnehmer des Französischkurses in Lyon waren wir uns alle einig: ein toller Sprachkurs, bei herrlichem Wetter, in einer sehenswerten Stadt, super Organisation und liebevoller Betreuung mit bleibenden positiven Erinnerungen.
Brigitte & Gerhard Klose, DE
…was wir noch sagen wollten
Der Anfänger-Kurs war angenehm und informativ. Es waren sechs Jumeleure, die den Anfängerkurs besuchten. Eine Spanierin und fünf Deutsche. Trotz unserer unterschiedlichen Vorkenntnisse der französischen Sprache, wurde durch den lebendigen Unterricht von Sylviane der Kurs für jeden eine Bereicherung. Nebenher erfuhren wir Besonderheiten Lyons, vor allem der speziellen Lyoner Küche. Danke an Sylviane, die uns durch ihren professionellen Unterricht Freude an der fremden Sprache gebracht hat.“
Annelies & Wolfgang Radermacher, DE
Samstag 22. Oktober
Am Samstag hieß es Abschied nehmen. Voller Begeisterung von ihrem Aufenthalt in Lyon sind die meisten Jumeleure nach Hause zurückgefahren, andere dagegen haben sich noch eine Verlängerung gegönnt.
Merci Beaucoup chère Madelaine, chers amis de Lyon et